Organisation
Während im ITG-Unterricht der Klasse 9 (Informationstechnische Grundbildung) der Computer als praktisches Arbeitsmittel im Vordergrund steht, rückt im Informatikunterricht die IT (Informationstechnik) als Gegenstand von Wissenschaft und Technik in den Mittelpunkt.
Informatik kann als eigenständiges Fach im Wahlpflichtunterricht (Klasse 10, dreistündig), und danach als Kursfach (zur Zeit als Grundkurs) in der Gymnasialen Oberstufe belegt werden. Nach drei Jahren Informatikunterricht kann Informatik als Prüfungsfach im Abitur gewählt werden.
Inhalt
Die Entwicklung der Computertechnik hat die Arbeits- und Medienwelt und unsere Formen der Kommunikation revolutioniert. Das Verständnis, wie Computer rechnen, steuern und visuell darstellen, wie Informationen in Daten verwandelt, wie Abläufe und Entscheidungen in Algorithmen und Programme übersetzt werden - das ist die Grundlage dafür, sich erfolgreich in die moderne Welt einbringen und die gesellschaftlichen Veränderungen kritisch beurteilen zu können.
Wir beginnen im Unterricht mit dem schematischen Aufbau von Computersystemen, befassen uns mit dem Binärsystem und der Digitalisierung (Darstellung mit Nullen und Einsen) von Informationen, Bildern und Tönen. Bei der Gestaltung von Webseiten kommen die Schüler mit HTML und damit einer einfachen Computersprache in Berührung.
Danach befassen wir uns intensiv mit dem Algorithmus, d.h. der schrittweisen Ausführung von Anweisungen. Wir lernen, wie man sie entwirft, gliedert und darstellt, aber auch, wie man sie so formuliert, dass die Computer sie versteht. Programmieren ist immer noch die Basis aller
Software-Projekte. Dazu gehört nicht nur der Erwerb einer Computersprache (wie Python, Pascal, PHP), sondern auch die Wahl einer Datenstruktur, der Entwurf von Benutzer-Oberflächen, die Handhabung eines Entwicklungssystems (Delphi), die Planung von Software-Einheiten und die Fehlersuche (Debugging). Indem wir Algorithmen (z.B. Sortieren und Suchen) stückweise selber programmieren, können wir sie untersuchen, erproben und ihre Leistung beurteilen.
Informatik ist aber auch eine Wissenschaft. Zu den theoretischen Grundlagen, in die wir einführen, gehören die formalen Sprachen, die Automaten und die Kryptologie (Lehre von der Verschlüsselung).
Von großer Bedeutung ist das Thema Datenbanken und Datenschutz. Auch hier beschränken wir uns nicht auf die Handhabung fertiger Software, sondern widmen uns dem fachgerechten Entwurf, dem Editieren (Verändern) und zielgerichteten Auswerten mit der Abfragesprache SQL.
Sprachbildung
Auch in Informatik steht nicht die Kommunikation mit dem Computer, sondern mit Menschen im Vordergrund. Erklären, verstehen, entscheiden - überall werden im Unterricht Fachsprache und Bildungssprache gebraucht und gefördert.
Medien
Unser Informatikraum bietet neben Beamer und vernetzten Computern, an denen die Schüler selbständig arbeiten, auch Tafel und normale Arbeitstische für die konventionellen Unterrichtsformen. Für die Einführungsphase stehen Raspberry Pi (Mini-Rechner unter Linux) und Lego-Mindstorms (Roboter) zur Verfügung.