Ganz still.
Ganz still. Es ist so still, dass man den Mücken beim Fliegen zuhören kann. Wo Leila geblieben ist, weiß ich nicht. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich leise sein muss, oder ich würde genau wie Sie von einer finsteren Gestalt geholt werden. Ich versuche die Tränen zurückzuhalten, weil ich Angst habe, dass das Tropfen einer Träne auf den Boden meine letzte sein würde. Langsam trau ich mich nach oben zu gucken und was ich sehe schockiert mich. Der ganze Wald ist tot. Die Bäume sind kahl, weit und breit ist kein einziges Tier außer ein paar Mücken und Fliegen, die in der Gegend rumfliegen, zu sehen. Plötzlich zieht ein kalter Nebel auf, sodass ich nicht mal meine eigene Hand vor mir sehen kann. Ich versuche mich mit den Händen nach vorne zu tasten und ziehe meine Schuhe aus, damit es leiser ist, doch es ist trotzdem passiert. Ich bin über einen Ast gestolpert. 1000 Gedanken gehen mir gerade durch den Kopf. „War das zu laut?“ „Werde ich jetzt sterben?“. Ich liege bewegungslos auf dem Boden. Mein ganzer Körper zittert vor Angst und ich spüre das Blut von meinem Knie mein Bein herunterlaufen. Plötzlich raschelt es links neben mir im Gebüsch. Jetzt raschelt es rechts. Es ist da. Ich fange an um mein Leben zu rennen aber habe das Gefühl, ich bleibe auf der selben Stelle. Auf einmal merke ich, wie der Nebel zurückkehrt. Es ist wieder ganz leise und ich bleibe stehen. „Ist es weg?“, „War es doch nur ein Tier?“, denke ich mir. Ich höre, wie eine Stimme meinen Namen flüstert. „Nala.“. Jetzt merke ich, wie es meine Schulter antippt. Ich dreh mich voller Angst um und kann meinen eigenen Augen nicht trauen. „Es hätte besser für dich ausgehen können, wärst du ganz still gewesen.“
Bita, Q2