„Menschen in Wort“
Schreiben für die Bühne mit jugendlichen Autoren
Lachen und Liebe, Kampf und Komik: Auf der Bühne spielen sich die ganz großen Dramen ab. Aber woher kommen die richtig guten Texte dafür? Der Frage sind Jugendliche vom Ernst-Abbe Gymnasium und anderen Schulen aus ganz Berlin gemeinsam mit den Autoren Rike Reiniger und Tuncay Gary vom Friedrich-Bödecker-Kreis Berlin nachgegangen. Unterstützt vom Programm „Kultur macht stark“ haben sie seit Februar 2018 in regelmäßig stattfindenden Schreibwerkstätten eigene Texte für die Bühne geschrieben.
Aus Neukölln und Lichtenberg, aus Wilmersdorf und Prenzlauer Berg, aus Marzahn und Kreuzberg hatten sich Jugendliche für das Projekt „Schreiben für die Bühne“ angemeldet und trafen einer nach dem anderen in den Räumlichkeiten des KLAK-Verlages, einer Fabrik-Etage am Paul-Lincke Ufer ein. Die Voraussetzungen waren unterschiedlich: Einige spielten schon lange im Theaterjugendclub oder hatten schon viele eigene Texte geschrieben, andere nicht. Aber alle kamen mit großer Offenheit für neue Erfahrungen und Lust, etwas Neues kennenzulernen.
„Theater ist Konflikt“. Das war der Grundsatz beim Entwickeln der szenischen Texte. Die Jugendlichen schrieben über Unfallflucht und Mobbing, über politisches Engagement und Phantastik, über Schönheit und Tod. Die Figuren entdeckten sie ihn ihrem Alltag oder ihrer Vorstellung. Um die eigenen Blickwinkel zu erweitern, besuchte die Gruppe außerdem regelmäßig auch die professionellen Theater der Stadt: Theater X in Moabit, Gorki-Theater, Grips-Theater, Theater Parkaue. Die Inszenierungen haben zum Teil Spaß gemacht, zum Teil auch nicht. Aber schließlich kann auch etwas, das einem nicht gefällt eine wichtige Erfahrung sein!
Mit dem Titel „Menschen in Wort“ wurden die Ergebnisse der einjährigen Schreibwerkstatt schließlich als Buch veröffentlicht und unter Anleitung der Theaterpädagogen Kai Padberg und Carolin Kister und der DS- Lehrerin Bianca Muckelmann mit Schülern des Ernst-Abbe-Gymnasiums inszeniert. Auf der großen Bühne der Aula erweckten sie die Texte der jugendlichen Autoren zu einem Bühnenleben, das mit viel Beifall bedacht wurde.