Sie gucken "The Walking Dead!?" - Auf einen Tee bei den Kötterheinrichs
Mit Blumen und Gebäck unterm Arm kommen wir dem Hause Kötterheinrich-Wedekind immer näher. Schon in der Bahn machen wir uns Gedanken darüber, wie wohl die Wohnung aussieht, wie Herr Kötterheinrich außerhalb der Schule drauf ist, und natürlich schwirren uns auch etliche Fragen über Herrn Kötterheinrichs Ehefrau durch den Kopf. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt finden wir uns in einer ruhigen Straße vor einem Altbau in Friedenau wieder, suchen die Klingel und finden sie mit der Aufschrift: „Kötterheinrich Dr. Wedekind“.
Herr Kötterheinrich kommt uns schon im Treppenhaus entgegen - nicht wie wir ihn aus der Schule mit Jackett und Hemd kennen, sondern lässig in Kapuzenjacke und Hausschuhen - und begrüßt uns freundlich. Hinter dieser großen Tür liegen die „vier Wände“, die unser Schulleiter Zuhause nennt. Frau Dr. Kötterheinrich-Wedekind, die übrigens ebenfalls Lehrerin ist, begrüßt uns herzlichst und wir treten in eine große Wohnung mit knarrendem Holzboden und vielen Büchern ein. Die Ehefrau unseres Schulleiters ist wie erwartet sehr sympathisch und humorvoll.
Ein Tisch mit fünf Stühlen steht bereits fertig gedeckt da und wir fühlen uns auf Anhieb sehr willkommen. Sofort werden uns Kaffee, Saft und Tee angeboten. Unmittelbar nachdem wir Platz genommen haben, sprechen wir Frau Dr. Kötterheinrich-Wedekind auf ihren Doktortitel an. Sie erzählt uns, dass es ihr wichtig war, dass ihre Doktorarbeit in Form eines Buches veröffentlicht wurde, anstatt nur digital, im selben Moment kommt Herr Kötterheinrich mit einem kleinen Buch zu einem historischen Thema in der Hand aus dem Nebenzimmer und zeigt es uns.
Bei Tee, Rührei, Obst und Jogurt kommen wir schnell ins Gespräch. Die Stimmung ist von Anfang an locker und neben ernsten Gesprächen über die Schule wird auch viel gelacht. Geschichten, wie Schüler auf Klassenfahrten verloren gingen und auch der Grund, weshalb Herr Kötterheinrich niemals in dem Bezirk Wohnen wollen würde, in dem er auch arbeitet, werden uns erzählt.
Als wir fertig mit dem Essen sind, räumen wir den Tisch ab. Auf dem Weg in die Küche entdecken wir ein „The Walking Dead“-Poster und wie aus der Pistole geschossen kommt: „SIE GUCKEN THE WALKING DEAD?!“ Darauf folgt eine kurze Unterhaltung über die Serie und jetzt, nach zwei Stunden Geplauder, kommen wir zum eigentlichen Grund unseres Besuches - das Interview. Wir sprechen über den Lehrerberuf im Allgemeinen, Herausforderungen, wie das Verteilen von Noten, aber auch Haustiere und Urlaub auf einer Insel sind ein Thema in unserer kleinen Runde. Einen Einblick in einen typischen Tag bei den Kötterheinrichs bekommen wir auch.
Als wir das Ehepaar bitten sich gegenseitig mit drei Worten zu beschreiben, charakterisiert unser Schulleiter seine bessere Hälfte als einfühlsam, treu und Widerstand gebend. Er selbst ist laut Frau Dr. Kötterheinrich-Wedekind humorvoll, einfühlsam und „treu sowieso“. Außerdem lüften wir das Geheimnis über den Kicker-Tisch im Büro von Herrn Kötterheinrich. Es gibt immer wieder mal eine Partie zwischen Herrn Kötterheinrich und Frau Reiter-Ost, aber auch Herrn Fietkaus Kinder haben schon gespielt.
Bei einem Blick auf die Uhr trauen wir unseren Augen nicht, wir sitzen bereits dreieinhalb Stunden mit Herrn und Frau Kötterheinrich am Tisch. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und auch nach Ende des Interviews quatschen wir noch weiter über verschiedene Kulturen und deren Küche. Auch über Wandertage und Kursfahrten wird geredet. Schließlich verabschieden wir uns von dem liebevollen Ehepaar und bedanken uns für den tollen Tag.
Mai 2019
Kevser, Gamze, Eda, 10a